Vereinsgeschichte

Im Sommer des Jahres 1931 schlug die Geburtsstunde des Sportclubs Herringhausen. Etliche sportlich interessierte junge Einwohner fanden sich zusammen, um einen Verein zu gründen. Idealismus und echter Sportsgeist standen dabei Pate, denn die Verhältnisse waren zu jener Zeit aufgrund der Wirtschaftskrise äußerst schlecht. Dennoch konnten mit Hilfe verständnisvoller Bürger die Mittel für die Anschaffung von Sportgeräten und den Aufbau eines Sportplatzes aufgebracht werden.

Unter der Leitung des ersten Vorsitzenden Josef Mihm wurde von Anfang an besonderer Wert darauf gelegt, die Möglichkeit einer vielseitigen sportlichen Betätigung zu bieten. Neben Fußball wurden intensiv Leichtathletik und in den Sommermonaten auch Schwimmen betrieben. Fachlich schloss sich der SCH der Deutschen Turnerschaft an und gehörte zum Stemweder-Berg-Verband. Die ersten sportlichen Betätigungen machten die Mitglieder auf einer Wiese im sogenannten Stukenbrock und danach auf einer Grünfläche im Leckerfeld. Schließlich gelang es vom Bauern Ostendorf eine Wiese im Herringhauser Bruch als Sportplatz zu pachten. Kameradschaft und Zusammengehörigkeit unter den Sportlern war kennzeichnend.

Sportanhänger, die bislang in benachbarten Vereinen aktiv waren, traten dem SCH bei und so konnte schon eine erste und zweite Herrenmannschaft sowie eine Jugendmannschaft gebildet werden. Im Sommer 1933 konnte das erste große Sportfest in Herringhausen durchgeführt werden. Mit Musik zogen die Sportler der benachbarten Vereine und Gäste vom ehemaligen Gasthaus Stollmeyer nach Feldkamp und von dort zum Sportplatz im Bruche. Während der Kriegsjahre kam das Vereinsleben durch den Aufbau des Arbeitsdienstes praktisch zum Erliegen, zur offiziellen Auflösung des Vereins ist es aber nie gekommen.

Nach dem zweiten Weltkrieg versammelten sich im Jahre 1946 dann erneut sportlich interessierte junge Leute in der Schneiderwerkstatt von Franz-Josef Mihm, um die Vereinsarbeit wieder aufzunehmen. Die Verhältnisse während der Währungsreform bereiteten dem Verein große Schwierigkeiten. Doch wieder half die Unterstützung der Einwohner. So ist in der Vereinschronik von sieben Fußbällen zu lesen, die Friedrich Schröder in der Stadt Essen für Speck erstanden hatte und dem Verein gespendet hat. Auch wenn die ersten Jahre unter keinen guten Vorraussetzungen standen, hat sich der der SCH seit dieser Zeit kontinuierlich weiterentwickelt.

Ein großer Schritt für die Aktiven war im Jahre 1953 die Einweihung des neuen Sportplatzes am heutigen Standort. Fortan steigerten sich auch die sportlichen Erfolge. So wurden die Fußballer 1966 Kreismeister und konnten in die Bezirksklasse aufsteigen. Nach einem Wiederabstieg gelang es den Herringhausenern in der Saison 1970/71 erneut die Meisterschaft zu erringen und wieder in die Bezirksklasse aufzusteigen. Doch nicht nur Fußball wurde im SCH gespielt. 1975 gründete der Verein eine eigene Damen-Gymnastik-Abteilung. Das Training wurde in einem Klassenraum der Grundschule Herringhausen und bei gutem Wetter auf dem Sportplatz durchgeführt.

Ein weiterer Meilenstein des SC Herringhausen war die Erneuerung des Sportplatzes im Jahre 1977. Die Mitgliederzahl stieg auf rund 250, es gab eine erste und zweite Herrenmannschaft sowie vier Jugendmannschaften. Zu einem großen Mitgliederzuwachs führte die Einweihung der Turnhalle in Herringhausen im Jahr 1993. Durch das erweiterte Sportangebot im Jugend- und im Turnbereich stieg die Mitgliederzahl in den folgenden Jahren von 250 auf zunächst gut 450 an. Heute sind in der Vereinskartei rund 600 Mitglieder registriert.

Mit dem ersten Herringhauser Landschaftslauf am 3. Oktober 1997 wurde der Grundstein für die zusätzliche Erweiterung des Sportangebotes im SCH gelegt. Schnell fanden sich in Herringhausen zahlreiche Laufwillige zu einem Lauftreff zusammen. Im Jahr 2000 wurde dann offiziell wieder eine Leichtathletikabteilung ins Leben gerufen, die sich in kurzer Zeit mit ihren sportlichen Erfolgen ein Namen weit über die Region hinaus gemacht hat. So haben die Athleten, der noch recht junge Leichtathletikabteilung, zwei deutsche Vizemeistertitel, einen dritten Platz sowie wie mehrere Norddeutsche und Landesmeister-Titel erzielt. Neben den Läufern hat sich zwischenzeitlich auch noch eine Walking-Gruppe als fester Bestandteil im Verein etabliert. Mit einen der wohl größten Brocken in der Geschichte hat sich der Verein im Jahr 2002 geschultert.

Nach langer intensiver Vorarbeit wurde auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Hotel Leckermühle der Beschluss gefasst, neben der Turnhalle ein Clubheim als Aus- und Fortbildungsstätte für den Verein zu errichten. Dank der Unterstützung durch die Gemeinde Bohmte, den Ortsrat Herringhausen Stirpe-Oelingen, zahlreichen Sponsoren und vieler fleißiger Helfer konnte dieses Projekt erfolgreich abgeschlossen werden. Nahezu alle handwerklichen Arbeiten wurden durch Mitglieder sowie Freunde und Gönner des Vereins in Eigenleistung erbracht. Seit der offiziellen Einweihung hat sich das Clubheim als zentraler Ausgangspunkt für viele Entwicklungen im Verein etabliert. Hier tagt der Vorstand, hier treffen sich die Leichtathleten und Turnerinnen ebenso wie die Fußballer vor und nach den Spielen. Hier werden Veranstaltungen geplant und vorbereitet.

Aktuell verfügt der Verein im Fußballbereich über eine Herrenmannschaften und zwei Alt- Herrenmanschaften. Nach der Auflösung der langjährigen Jugendspielgemeinschaft mit dem TV01 Bohmte im Sommer 2023 baut der SCH aktuell zudem wieder eine eigene Jugendabteilung auf.

Einen besonders regen Zulauf erfahren auch das Eltern-Kind-Turnen und die ieingerichtete Seniorensportgruppe. Die Leichtathletikabteilung hat eine Laufgruppe im Seniorenbereich. Zudem wurde ein Ganz-Körper-Trainings-Angebot eingeführt. Mit über 500 Mitgliedern ist der SCH der größte Verein in der Ortschaft Herringhausen-Stirpe-Oelingen und damit aus dem Leben der Ortschaft nicht mehr wegzudenken. Aktuell 523 Mitglieder sind für die beiden Vereinsvorsitzenden Marcel Neumann und Kai Stuwemit  ihren Vorstandskollegen Volker Köster und Reinhard Kuhr aber nicht nur Garant für eine kontinuierliche Vereinsarbeit, sie sind zugleich der Ansporn für Weiterentwicklung der Vereins. So hat sich der SCH als große Herausforderung für die kommenden Jahre die Neuorganisation des Herrenfußballbereich  auf die Agenda geschrieben.